Die Großhandelspreise für Fotovoltaikmodule sind diesen Monat auf dem Spotmarkt pvXchange.com erneut gestiegen. Der Preisanstieg betraf alle Modulkategorien und lag im Durchschnitt bei 0,5 Eurocent pro Watt.
Der Aufwärtstrend spiegelt sich in den PV-Panelpreisen von Januar 2025 bis heute wider.
"Wir werden sehen, ob dies ein langfristiger Trend ist oder ob der Preisanstieg im nächsten Monat wieder aufhört.Allerdings gibt es nach wie vor einen Engpass bei der Versorgung mit neuen Modulen durch Hersteller in China, insbesondere in den höheren Leistungsklassen.Die Kunden sind daher zunehmend gezwungen, nach Alternativen auf unserem Spotmarkt zu suchen “, kommentiert Martin Schachinger, Gründer und Geschäftsführer von pvXchange.com, die aktuelle Marktentwicklung.
Die Panelpreise an der europäischen Spotbörse pvXchangec.com sind seit Januar in der Leistungsklasse um 4 % gestiegen. Ein weitaus größerer Preisanstieg von bis zu 7 % gilt für N-Typ-Paneele für den Einzelverkauf. Die folgende Tabelle beschreibt die aktuelle Entwicklung der Großhandelspreise für Paneele:
Was ist die Ursache für den Preisanstieg? Die Gründe für den derzeitigen Anstieg der Panelpreise in der gesamten Lieferkette sind unter anderem in der wachsenden Inlandsnachfrage in China zu suchen. Zu Beginn dieses Jahres kündigte Chinas Nationale Entwicklungs- und Reformkommission (NDRC) Änderungen an ihren PV-Richtlinien an, von denen die erste am 30. April in Kraft treten soll.
Die NDRC passt den Aufbau des derzeitigen Subventionsmechanismus in China an, bei dem die feste Einspeisevergütung (FIT) ausläuft und ab Juni ein neuer marktorientierter Fördermechanismus nach deutschem Vorbild in Kraft treten soll. Die neue Förderung der Photovoltaik soll durch eine Bevorzugung des Eigenverbrauchs, eine Senkung der Einspeisevergütung für überschüssig produzierten und ins Netz eingespeisten Strom und schließlich eine Anpassung an die Marktstrompreise netzfreundlicher werden. Die entsprechende Gesetzesänderung wird dann Anfang Juni in China in Kraft treten.
Da bestehende PV-Projekte auch in Zukunft ihre garantierten Einspeisetarife (FITs) behalten werden, beeilen sich Installateure und Investoren, ihre Projekte rechtzeitig bis Ende Mai fertig zu stellen. Dementsprechend ist der Panelmangel im Segment der PV-Dachanlagen für Privathaushalte und Unternehmen besonders ausgeprägt, da die Panel-Lieferungen für große Freiflächenanlagen bereits lange im Voraus vertraglich vereinbart wurden.
Laut den Analysten von EnergyTrend ist die Solarzellenproduktion im März aufgrund der extremen Nachfrage in China um 22 % gegenüber dem Vormonat gestiegen. Bei den Preisen für Wechselrichter und Energiespeichersysteme ist in diesem Jahr jedoch eine Stagnation zu verzeichnen. In einigen Fällen nimmt beispielsweise die Speicherkapazität von Batteriemodulen oder der Funktionsumfang von Energiemanagementsystemen zu, was zu einem besseren Preis-Leistungs-Verhältnis führen wird, selbst bei einer leichten Anpassung des Artikelpreises nach oben.
Auswirkungen auf die Endverbraucher "Insgesamt dürfte sich der Preisanstieg für PV-Paneele nicht wesentlich auf den Preis von PV-Komplettsystemen für Endverbraucher auswirken.Anders als in der Vergangenheit ist der Anteil der Solarmodule an den Gesamtkosten von Kraftwerken im Vergleich zu den Anteilen, die derzeit auf Energiespeichersysteme oder Installationsarbeiten entfallen, zu gering“, ergänzt Schachinger.
Aufgrund der derzeit geringeren Nachfrage dürften Installationskapazitäten in ausreichender Menge vorhanden sein, so dass interessierte Endkunden ideale Voraussetzungen für gute Angebotspreise für neue PV-Anlagen und kurze Vorlaufzeiten haben sollten.